Erstellt von Lana

Wem gehört Salzgitter?

Chronologische Zusammenfassung

  • 1858–1930er-Jahre
    • Gründung der „Ilseder Hütte“
    • Industrielle Entwicklung durch private Investoren und Unternehmer
  • 1937–1945
    • Gründung der „Reichswerke Hermann Göring“
    • Staatsgesteuerte Expansion und massive Investitionen in Salzgitter
    • Private Eigentümerstrukturen treten zurück
  • Nachkriegszeit (1945–1950er-Jahre)
    • Entflechtung und Demontage nach Kriegsende
    • Neue Rahmenbedingungen durch die Alliierten
    • Mehrere Nachfolgegesellschaften entstehen mit starker staatlicher Rolle
  • 1960er–1980er-Jahre
    • Konsolidierung in der deutschen Stahlindustrie
    • Fusionen und Aufkäufe führen zu größeren Einheiten
    • Öffentliche Hand bleibt über Landesbeteiligungen präsent
  • 1990er-Jahre
    • Stahlaktivitäten unter dem Dach der Preussag AG
    • Entstehung der Salzgitter AG aus der Ausgliederung (Preussag wird später TUI)
    • Land Niedersachsen steigt mit beträchtlichem Anteil ein
  • 2000er-Jahre bis heute
    • Etablierung der Salzgitter AG am Kapitalmarkt
    • Diversifikation und Zukäufe (z. B. Mannesmannröhren)
    • Landesanteil bei rund 26 %, breitere Streuung der Eigentümerstruktur

Salzgitter – der Name steht nicht nur für eine Stadt in Niedersachsen, sondern auch für einen der traditionsreichsten Stahl- und Technologiekonzerne Deutschlands. Immer dann, wenn in den Medien über den deutschen Stahlmarkt, innovative Technologien in der Stahlproduktion oder über Veränderungen in der Industrielandschaft berichtet wird, taucht der Name der Salzgitter AG auf. Dieses Unternehmen, zu dem unter anderem Tochtergesellschaften wie Salzgitter Flachstahl, Mannesmann, KHS und weitere gehören, ist bekannt für seine jahrzehntelange Expertise im Stahlgeschäft, seine Innovationskraft und eine bemerkenswerte Geschichte, die bis in das 19. Jahrhundert zurückreicht. Doch wie sieht es eigentlich mit den Eigentumsverhältnissen der Salzgitter AG aus? Wer sind die Anteilseigner, wer hat das Sagen im Unternehmen und wie haben sich diese Strukturen im Laufe der Zeit verändert?

In diesem Artikel werden wir uns ausführlich mit der Frage „Wem gehört Salzgitter?“ auseinandersetzen. Dabei blicken wir zurück auf die Gründungsjahre, identifizieren die Gründungspersönlichkeiten und betrachten aktuelle Unternehmenskennzahlen wie den Umsatz. Darüber hinaus wird geklärt, wer die größten Anteile am Unternehmen hält und wie die Besitzverhältnisse zustande kamen. Abschließend fassen wir die wichtigsten Punkte zusammen und geben eine chronologische Übersicht darüber, wie sich die Eigentümersituation in den vergangenen Jahrzehnten entwickelte. Somit erhalten Sie einen umfassenden Einblick in die Geschichte, die Gegenwart und die Zukunft einer der bedeutendsten Industrieunternehmen Deutschlands.

Bitte beachten Sie, dass die im Folgenden genannten Daten und Informationen auf öffentlich verfügbaren Quellen wie Geschäftsberichten, Pressemitteilungen sowie Branchenauswertungen basieren und nach bestem Wissen recherchiert wurden, um einen verlässlichen Überblick über das Unternehmen zu bieten.

Seit wann gibt es das Unternehmen?

Die Ursprünge der Salzgitter AG lassen sich bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts zurückverfolgen. Auch wenn das Unternehmen unter dem heutigen Namen erst im Laufe des 20. Jahrhunderts entstand, markieren verschiedene Vorläufergesellschaften den Beginn einer langen und wechselvollen Geschichte. Einer der wichtigsten Vorläufer war die 1858 gegründete „Ilseder Hütte“, die im Peiner Land in Niedersachsen angesiedelt war und zunächst Roheisen für den regionalen Markt produzierte. Dank der aufstrebenden Industrialisierung gewann das Geschäft an Fahrt, und das Unternehmen erweiterte in den folgenden Jahrzehnten sein Produktportfolio und seine Produktionskapazitäten.

Der eigentliche Wendepunkt kam jedoch im 20. Jahrhundert, als die nationalstaatlichen Interessen und die strategische Bedeutung von Stahl und Eisen für Rüstungs- und Infrastrukturprojekte das Fundament für neue Großunternehmen legten. Eine Schlüsselfigur dabei war der Stahlkonzern „Reichswerke Hermann Göring“, der 1937 in Salzgitter gegründet wurde. Diese Reichswerke nutzten die Region aufgrund ihrer verkehrsgünstigen Lage und der Nähe zu den Rohstoffvorkommen. Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgten umfassende Umstrukturierungen und Entflechtungen, sodass die Unternehmensgruppe mehrfach neu organisiert und privatisiert wurde.

Im Zuge dieser Umbrüche entstand in den 1960er- und 1970er-Jahren der Vorläufer der heutigen Salzgitter AG. Entscheidend für die heutige Gestalt des Konzerns war die Fusion verschiedener Traditionsunternehmen und die Einbringung der Mannesmannröhren-Werke, die später zum Teil in der Salzgitter-Gruppe aufgingen. Das Unternehmen selbst erhielt seinen jetzigen Namen „Salzgitter AG“ im Zuge der sogenannten „Preussag-Neuordnung“ Ende der 1990er-Jahre, als die Preussag AG (die spätere TUI AG) ihre Stahlaktivitäten veräußerte.

Heute zählt die Salzgitter AG zu den größten Stahl- und Technologiekonzernen Europas und blickt somit auf über 160 Jahre Industriegeschichte zurück. Dabei vereint der Konzern unter seinem Dach zahlreiche Tochtergesellschaften, die in verschiedenen Bereichen wie Stahlherstellung, Röhrentechnik und Maschinenbau (beispielsweise KHS für Abfüll- und Verpackungstechnik) tätig sind und den wirtschaftlichen Erfolg des Konzerns maßgeblich mitgestalten.

Wer ist der Gründer?

Die Frage nach dem „Gründer“ der heutigen Salzgitter AG lässt sich nicht einfach mit einem einzigen Namen beantworten, da der Konzern aus einer Vielzahl historischer Unternehmen hervorgegangen ist. Blickt man auf die frühe Geschichte, so war es die „Ilseder Hütte“, deren Gründung maßgeblich auf den Initiator und Unternehmer Gerhard Lucas Meyer zurückgeht. Meyer erkannte Mitte des 19. Jahrhunderts das Potenzial der Eisenerzvorkommen in Niedersachsen und trieb die Gründung eines Hüttenwerks voran. Zusammen mit weiteren Investoren sicherte er sich die benötigten finanziellen Mittel sowie entsprechende Grundstücke für den Aufbau der Produktionsanlagen.

Allerdings ist dies nur ein Teil der Wahrheit, denn der zweite wichtige Strang führt zu den Reichswerken Hermann Göring, die 1937 vom nationalsozialistischen Regime gegründet wurden, um die Rüstungsproduktion zu stärken und den Stahlsektor auszubauen. Die „Reichswerke Hermann Göring“ selbst hatten keinen einzelnen privaten Gründer in dem Sinne, wie wir ihn heute von klassischen Unternehmensgründern kennen. Vielmehr handelte es sich um eine staatlich gelenkte Industriegründung unter dem Einfluss politischer und militärischer Interessen.

Nach 1945 war das Unternehmen aufgrund der alliierten Bestimmungen und der politischen Neuordnung gezwungen, sich in einzelne Teilgesellschaften aufzuteilen. Aus dieser Zersplitterung und anschließenden Neustrukturierung erwuchsen mehrere Stahlunternehmen, die später im Zuge der wirtschaftlichen Nachkriegsentwicklung fusionierten oder übernommen wurden. So kam es schließlich zur Formierung der Salzgitter AG, die wir heute kennen.

Will man in diesem Kontext dennoch eine Gründungspersönlichkeit hervorheben, ist es einerseits Gerhard Lucas Meyer, dessen Engagement für die „Ilseder Hütte“ einen Grundstein legte. Andererseits kann man aufgrund der späteren Einflüsse und Umstrukturierungen jedoch nicht von einem Ein-Mann-Werk sprechen. Die Entwicklung der Salzgitter AG ist das Ergebnis einer langen, durch politische, wirtschaftliche und technologische Einflüsse geprägten Unternehmensgeschichte, an der viele Personen und Institutionen beteiligt waren. So ergibt sich ein komplexes Bild, in dem viele Akteure zusammengewirkt haben, um die Basis für das heutige Unternehmen zu schaffen.

Wer ist der aktuelle CEO?

An der Spitze der Salzgitter AG steht gegenwärtig (Stand der letzten verfügbaren Informationen) Gunnar Groebler als Vorstandsvorsitzender (CEO). Er trat die Nachfolge von Heinz Jörg Fuhrmann an, der das Unternehmen von 2011 bis 2021 leitete und in dieser Zeit wichtige strategische Veränderungen und Modernisierungsprozesse initiierte. Gunnar Groebler, selbst seit Juni 2021 im Amt, bringt eine jahrzehntelange Erfahrung in der Energie- und Industriebranche mit. Zuvor war er viele Jahre in leitenden Positionen beim Energiekonzern Vattenfall tätig, wo er unter anderem den Bereich Windenergie verantwortete und somit große Projekte im Bereich der Erneuerbaren Energien vorantrieb.

Seine Berufung zum CEO der Salzgitter AG fiel in eine Zeit, in der die Stahlindustrie vor großen Herausforderungen steht. Dazu zählen die steigenden Anforderungen an Umwelt- und Klimaschutz, der intensive Wettbewerb auf dem globalen Markt sowie die Folgen politischer und wirtschaftlicher Unsicherheiten. Gleichzeitig eröffnet sich aber auch ein enormes Potenzial für Innovationen, beispielsweise in der Entwicklung von „grünem Stahl“, bei dem die CO₂-Emissionen mittels moderner Technologien und Prozessoptimierungen deutlich reduziert werden sollen.

Groeblers Aufgaben umfassen demnach nicht nur die strategische Ausrichtung des Unternehmens hinsichtlich Profitabilität und Wachstumschancen, sondern auch die konsequente Ausrichtung auf Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Unter seiner Führung hat sich die Salzgitter AG bereits ambitionierte Klimaziele gesetzt und strebt an, zu einem Wegbereiter der Dekarbonisierung in der Stahlbranche zu werden. Auch die Beziehungen zu den Tochtergesellschaften wie Salzgitter Flachstahl, Mannesmann und KHS müssen in diesem Zusammenhang gestärkt und koordiniert werden, um ein wettbewerbsfähiges Gesamtkonstrukt zu schaffen.

Der neue CEO wird daher in den kommenden Jahren maßgeblich dafür verantwortlich sein, wie stark und nachhaltig sich die Salzgitter AG am Weltmarkt positionieren kann. Sein Werdegang und seine breite Erfahrung im Projektmanagement und der Energiewirtschaft lassen erwarten, dass er den traditionsreichen Konzern in eine neue Ära der Stahlproduktion und -verarbeitung führen könnte.

So viel Umsatz macht das Unternehmen

Die Salzgitter AG hat sich in den vergangenen Jahrzehnten zu einem der führenden Stahl- und Technologiekonzerne in Europa entwickelt. Ein Beleg für die starke Marktposition sind die Umsatzerlöse, die das Unternehmen regelmäßig in seinen Geschäftsberichten veröffentlicht. Laut den zuletzt verfügbaren Zahlen aus den offiziellen Jahres- und Quartalsberichten bewegt sich der Konzernumsatz in einer Größenordnung von rund 10 Milliarden Euro pro Jahr, wobei sich der Wert je nach wirtschaftlicher Lage und Rohstoffpreisen etwas verändern kann.

Dieser Umsatz verteilt sich auf verschiedene Geschäftsbereiche und Tochtergesellschaften. Den größten Anteil am Umsatz trägt typischerweise der Stahlbereich, allen voran Salzgitter Flachstahl. Hier werden Flachstahlerzeugnisse hergestellt, die in unterschiedlichsten Industrien – von der Automobilbranche bis hin zum Maschinenbau – zum Einsatz kommen. Neben dem Stahlgeschäft trägt auch das Segment Mannesmann (Röhrentechnik) wesentlich zum Gesamtergebnis bei, insbesondere durch die Fertigung von nahtlosen und geschweißten Rohren für den Energiesektor und andere Industriezweige. Ebenso ist der Bereich Handel von zentraler Bedeutung, in dem die Salzgitter AG weltweit Stahlprodukte vertreibt und an Händler sowie Endkunden liefert.

Ergänzend hierzu zählt KHS, ein Spezialist für Abfüll- und Verpackungstechnik, zur Unternehmensgruppe. Diese Sparte ist zwar nicht so umsatzstark wie die Stahlsegmente, aber durch ihre technologische Ausrichtung und Innovationskraft ein wichtiger Baustein für die Diversifizierung des Konzerns.

Wie bei vielen global agierenden Unternehmen unterliegt auch der Umsatz der Salzgitter AG gewissen Schwankungen: Hohe Rohstoffpreise können einerseits den Bedarf an Stahl senken, andererseits die Verkaufspreise erhöhen. Gleichzeitig beeinflussen konjunkturelle Zyklen, Handelskonflikte und Währungsschwankungen die Umsatzentwicklung. Dennoch bleibt die Salzgitter AG durch ihr breites Produktportfolio und die langjährigen Kundenbeziehungen ein stabiler Akteur. Das Umsatzniveau von um die 10 Milliarden Euro zeigt, dass der Konzern eine wichtige Rolle im europäischen Industriemarkt einnimmt und weiterhin über Wachstumspotenzial verfügt.

So verlief die unternehmerische Erfolgsgeschichte

Die Geschichte der Salzgitter AG ist geprägt von einer beeindruckenden Entwicklung, die sich über mehr als eineinhalb Jahrhunderte erstreckt. Aus den bescheidenen Anfängen einer regional tätigen Hütte entwickelte sich schrittweise ein global bedeutender Stahl- und Technologiekonzern. Bereits im 19. Jahrhundert legte die „Ilseder Hütte“ den Grundstein für den späteren Erfolg, indem sie im Zuge der Industrialisierung rasch expandierte. Eine wichtige Rolle spielte dabei die günstige Lage in Niedersachsen mit reichhaltigen Eisenerzvorkommen und einer gut ausgebauten Verkehrs- und Infrastruktur.

Der nächste große Entwicklungsschritt erfolgte im 20. Jahrhundert, als die Reichswerke Hermann Göring gegründet wurden und damit riesige Kapazitäten in der Stahlproduktion entstanden. Zwar erfolgte dies zu Zeiten des Nationalsozialismus und somit unter politisch fragwürdigen Bedingungen, doch strukturell ebnete dieser Ausbau den Weg für die spätere Stahlindustrie in der Region Salzgitter. Nach dem Zweiten Weltkrieg musste das Unternehmen zahlreiche Restrukturierungen und Eigentümerwechsel überstehen, wurde aufgespalten und teilprivatisiert. Dennoch blieb die Region Niedersachsen ein Zentrum der Eisen- und Stahlindustrie.

Ein entscheidender Meilenstein war die Neuausrichtung in den 1990er-Jahren. Die Preussag AG (später TUI AG) hielt zu dieser Zeit erhebliche Beteiligungen im Stahlbereich, aus denen schließlich die heutige Salzgitter AG hervorging. Durch die Abspaltung von Preussag konnte sich der Konzern völlig auf das Stahl- und Technologiebusiness fokussieren. In dieser Phase erfolgte auch die Integration von Mannesmannröhren-Werken, die das Röhrengeschäft ergänzten und Synergieeffekte ermöglichten.

Seither hat die Salzgitter AG ihren Fokus immer stärker auf Innovationen gelegt. Dazu gehört unter anderem die Entwicklung von Hightech-Stählen, die Investition in Forschung und Entwicklung zur CO₂-armen Stahlherstellung und die kontinuierliche Digitalisierung der Produktionsprozesse. Der Konzern setzt damit konsequent auf eine Strategie, die Tradition mit Modernität verbindet. Diese Mischung aus historischer Verwurzelung und zukunftsgerichteter Ausrichtung macht die Salzgitter AG zu einem der spannendsten Unternehmen in der europäischen Stahlbranche.

Wer hält die größten Anteile am Unternehmen?

Die Eigentumsverhältnisse der Salzgitter AG sind ein zentrales Thema, wenn es darum geht, zu verstehen, wem das Unternehmen tatsächlich „gehört“. Als börsennotierter Konzern ist die Salzgitter AG an der Frankfurter Wertpapierbörse gelistet und hat somit zahlreiche Aktionäre, die ihre Anteile weltweit halten können. Dennoch gibt es einige bedeutende Großaktionäre, die einen wesentlichen Einfluss auf das Unternehmen ausüben.

Zu den größten Anteilseignern zählt traditionell das Land Niedersachsen. Diese staatliche Beteiligung geht auf die enge historische Verwurzelung des Unternehmens in der Region zurück und trägt dazu bei, dass das Land ein strategisches Interesse an der Entwicklung und am Erhalt der Stahlindustrie in Niedersachsen hat. Nach verfügbaren Informationen hält das Land Niedersachsen rund 26 % der Anteile an der Salzgitter AG, wobei dieser Anteil über die Hannoversche Beteiligungsgesellschaft verwaltet wird. Diese Beteiligung sorgt dafür, dass das Land Niedersachsen ein Mitspracherecht bei wichtigen Entscheidungen im Unternehmen besitzt.

Neben dem Land Niedersachsen gibt es eine Reihe institutioneller Anleger, beispielsweise Investmentfonds und Versicherungen, die teils ebenfalls größere Anteile halten. Darunter können sich internationale Großinvestoren befinden, welche die Aktie als langfristiges Investment im Portfolio führen. Ergänzend dazu gibt es Streubesitz, also Anteile, die sich auf viele kleinere Aktionäre verteilen. Diese breite Basis an Investoren hat zur Folge, dass es bei der Salzgitter AG keine einzelne Person oder kein einzelnes Unternehmen gibt, das die absolute Mehrheit der Aktien besitzt.

Die Aktionärsstruktur ist somit relativ diversifiziert, was zu einer gewissen Stabilität führen kann. Denn eine Übernahme durch externe Investoren ist erschwert, solange das Land Niedersachsen seine Anteile hält und die Investorenstruktur breit gefächert bleibt. Dadurch bleibt die Salzgitter AG eigenständig und kann strategische Entscheidungen, beispielsweise zur Weiterentwicklung der Technologiebereiche und der „grünen“ Stahlproduktion, langfristig im Sinne des Konzerns treffen.

Fazit

Die Salzgitter AG gehört zu den wichtigsten Akteuren in der deutschen und europäischen Stahlindustrie. Ihre Wurzeln reichen bis in das 19. Jahrhundert zurück, als die „Ilseder Hütte“ den Grundstein für die industrielle Entwicklung in Niedersachsen legte. Im 20. Jahrhundert trat dann mit den Reichswerken Hermann Göring eine weitere zentrale Institution in die Unternehmenshistorie ein, deren Nachkriegsumstrukturierungen letztlich mit zur heutigen Konzernstruktur führten.

Die Bezeichnung „Salzgitter AG“ entstand in den 1990er-Jahren, als die ehemaligen Stahlaktivitäten der Preussag AG (heute TUI AG) ausgegliedert und zu einem eigenständigen Unternehmen geformt wurden. Zu dieser Zeit erfolgte auch der Zusammenschluss mit den Mannesmannröhren-Werken, was das Konzernportfolio maßgeblich erweiterte. Dadurch wuchs die Salzgitter AG zu einem integrierten Stahl- und Technologieanbieter, der die gesamte Wertschöpfungskette von der Roheisenherstellung über die Flachstahl- und Röhrenfertigung bis hin zu Spezialmaschinen in Form der Tochtergesellschaft KHS bedient.

Heute wird das Unternehmen von Gunnar Groebler als CEO geführt, der das Ruder 2021 von Heinz Jörg Fuhrmann übernahm. Groeblers Erfahrung im Energiesektor und sein Fokus auf nachhaltige Produktionsverfahren prägen bereits wichtige strategische Entscheidungen, die auf eine „grünere“ Stahlproduktion abzielen. Mit einem jährlichen Konzernumsatz in der Größenordnung von rund 10 Milliarden Euro und einer breiten Kundenbasis in verschiedensten Industriebereichen nimmt die Salzgitter AG eine Schlüsselrolle in der deutschen Wirtschaft ein.

Was die Eigentumsverhältnisse betrifft, so ist die Salzgitter AG an der Börse gelistet und hat zahlreiche Aktionäre. Der größte Anteilseigner ist das Land Niedersachsen mit rund einem Viertel der Aktien, was eine wichtige stabilisierende Wirkung hat. Ferner halten institutionelle Investoren und Kleinanleger Anteile, was zu einer breiten Aktionärsbasis führt. In Summe zeichnet sich die Salzgitter AG durch eine lange Tradition, eine starke regionale Verwurzelung und eine zielgerichtete Innovationsstrategie aus, die sie zu einem zukunftsorientierten Stahl- und Technologiekonzern macht.

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