Erstellt von Lana

Wem gehört Commerzbank?

Chronologische Zusammenfassung

1870–1914: Gründung und frühe Jahre

  • Gründung 1870 als „Commerz- und Disconto-Bank“ in Hamburg
  • Starke Unterstützung durch Kaufleute und Bankiers, insbesondere Theodor Wille

1914–1945: Expansion und Etablierung

  • Filialnetz in ganz Deutschland ausgebaut
  • Trotz Weltkriegen langfristige Festigung als verlässliches Bankinstitut

1945–1970: Wirtschaftswunder und Internationalisierung

  • Aktive Rolle beim wirtschaftlichen Aufschwung nach dem Zweiten Weltkrieg
  • Erste internationale Niederlassungen eröffnet

1970–1990: Wachstum und Fusionen

  • Konzentration auf Firmenkunden und Ausbau des Privatkundengeschäfts
  • Expansion durch Fusionen und Übernahmen im In- und Ausland

2008–2010: Finanzkrise und staatliche Beteiligung

  • Hohe Verluste durch globale Finanzkrise
  • Rettung mit staatlichem Kapital, erheblicher Bundesanteil

2010–2020: Restrukturierung und Neuausrichtung

  • Umstrukturierung, Schließung weniger profitabler Bereiche
  • Rückbau des Investmentbankings, Fokussierung auf Kerngeschäft
  • Staatlicher Anteil weiterhin hoch, aber schwankend

2021–heute: Digitalisierung und Transformation

  • Intensive Restrukturierung unter CEO Manfred Knof, Filialschließungen
  • Ausbau digitaler Angebote und Kostensenkungen
  • Staatlicher Anteil bei etwa 15 Prozent, Diskussion über Rückführung

Die Commerzbank gehört zu den bekanntesten Finanzinstituten Deutschlands und spielt sowohl national als auch international eine bedeutende Rolle. Seit ihrer Gründung im 19. Jahrhundert hat sie eine Vielzahl an wirtschaftlichen und politischen Veränderungen miterlebt und sich dabei stetig weiterentwickelt. Heutzutage gilt sie als eine der führenden Großbanken in Europa, die insbesondere im Privat- und Firmenkundengeschäft sowie im Investmentbanking tätig ist. Dabei ist die Frage „Wem gehört die Commerzbank?“ keineswegs trivial. Die Bank hat in ihrer langen Geschichte verschiedene Eigentümerwechsel und Restrukturierungen durchgemacht, die nicht zuletzt durch die Finanzkrise von 2008 maßgeblich beeinflusst wurden.

Während ein Anteil der Bank zwischenzeitlich in staatlicher Hand lag – und dies teilweise immer noch der Fall ist –, haben sich auch andere Großaktionäre und Institutionen bedeutende Anteile gesichert. Um die Verteilung des Eigentums zu verstehen, lohnt sich ein Blick auf die Gründer, die Gründungsgeschichte sowie die Struktur der Aktionäre und die aktuellen Entwicklungen in der Eigentümerlandschaft. Im Folgenden werden wir auf die wichtigsten Stationen in der Geschichte der Commerzbank eingehen, die führenden Persönlichkeiten vorstellen und die größten Anteilseigner beleuchten. Damit entsteht ein umfassendes Bild, das nicht nur für Aktionärinnen und Aktionäre interessant ist, sondern für alle, die mehr über die Bedeutung und das wirtschaftliche Gewicht der Bank wissen möchten.

Seit wann gibt es die Commerzbank?

Die Wurzeln der Commerzbank reichen bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts zurück. Genauer gesagt wurde das Unternehmen im Jahr 1870 in Hamburg gegründet, als eine Gruppe angesehener Hamburger Kaufleute, Bankiers und Kaufmannsorganisationen zusammenkam, um eine neue Bank ins Leben zu rufen. Zu jener Zeit erlebte Deutschland einen wirtschaftlichen Aufschwung, der von der raschen Industrialisierung und einem expandierenden Außenhandel geprägt war. Zahlreiche Handelshäuser suchten nach Finanzierungslösungen und zuverlässigen Partnern, um den grenzüberschreitenden Warenhandel zu organisieren. Vor diesem Hintergrund entstand die „Commerz- und Disconto-Bank“, die später unter dem Namen „Commerzbank“ bekannt werden sollte.

Hamburg als Gründungsort war dabei kein Zufall: Die Hansestadt war bereits damals eines der wichtigsten Zentren des internationalen Handels in Deutschland. Entsprechend richtete sich die Bank in ihrer Anfangsphase vor allem an die Bedürfnisse der Kaufmannschaft, bot Finanzierungslösungen für den Export und Import an und profitierte dadurch von den florierenden Handelsbeziehungen über die Hafenstadt. Im Laufe der Jahre wuchs die Bank kontinuierlich, indem sie Filialen in verschiedenen deutschen Städten eröffnete und zunehmend auch das Privatkundengeschäft ausbaute.

Neben der Fokussierung auf Handels- und Firmenkunden trug die Commerzbank von Beginn an zur Innovationskultur im deutschen Bankensektor bei. Sie führte etwa frühzeitig moderne Finanzprodukte ein und profitierte zugleich von den Handelsverbindungen ihrer Gründerväter. Dieser frühe Erfolg verschaffte ihr rasch eine feste Position im Markt, sodass die Commerzbank schon bald mit anderen etablierten Banken konkurrieren konnte. Heute erinnert man sich gerne an dieses Gründungsjahr 1870 und den bedeutenden Gründungsort Hamburg, die den Grundstein für eine traditionsreiche Bank mit europaweiter Bedeutung gelegt haben.

Wer ist der Gründer?

Die Commerzbank wurde nicht von einer einzelnen Person allein gegründet, sondern entstand auf Initiative einer Gruppe führender Kaufleute und Bankiers in Hamburg. Dennoch wird oftmals der Name Theodor Wille als einer der maßgeblichen Impulsgeber genannt. Theodor Wille (1817–1892) war ein bedeutender Hamburger Kaufmann, dessen Fokus auf dem internationalen Handel lag und der in der Stadt sehr gut vernetzt war. Zwar war er nicht der einzige, doch sein Name taucht in vielen historischen Dokumenten als prägender Kopf bei der Gründung auf. Gemeinsam mit anderen wohlhabenden und einflussreichen Persönlichkeiten wie dem Bankhaus B. M. Strupp und verschiedenen örtlichen Handelshäusern trug Wille dazu bei, das Eigenkapital aufzubringen und die Bank strukturell zu etablieren.

Willes Motivation bestand darin, dem aufstrebenden Handel in Hamburg ein robustes und zuverlässiges Finanzinstitut zur Seite zu stellen. Im 19. Jahrhundert war die Hamburger Wirtschaft – wie auch in anderen Hafenstädten – stark vom Warenhandel, insbesondere vom Import und Export, geprägt. Neue Finanzinstrumente und Darlehensstrukturen waren nötig, um den reibungslosen Ablauf von Transport und Handel zu gewährleisten. Dieser Bedarf war so groß, dass eine Gründung einer spezialisierten Bank zu jener Zeit eine erfolgversprechende Idee darstellte.

Obwohl Theodor Wille selbst vor allem als Großkaufmann bekannt war, hatte er eine klare Vorstellung von dem, was eine moderne Bank leisten müsse. Er setzte sich intensiv dafür ein, die Bank nicht nur an der Elbe zu etablieren, sondern sie auch über die Stadtgrenzen hinaus wachsen zu lassen. Daneben gab es weitere Mitbegründer, die beispielsweise aus dem Bankensektor stammten und bereits Erfahrung in Finanzgeschäften hatten. Die gebündelte Kompetenz dieser Pioniere war ein wichtiger Faktor für den raschen Erfolg, den das junge Institut bereits wenige Jahre nach seiner Gründung erzielen konnte. So entstand ein Fundament, auf dem die heutige Commerzbank aufbauen konnte.

Wer ist der aktuelle CEO?

Aktuell wird die Commerzbank von Manfred Knof als Vorstandsvorsitzendem (CEO) geleitet. Er übernahm diese Position zu Beginn des Jahres 2021 und folgte damit auf Martin Zielke, der zuvor mehrere Jahre an der Spitze des Unternehmens stand. Manfred Knof kam von der Deutschen Bank, wo er in leitenden Funktionen tätig war, zur Commerzbank. Dort verantwortete er unter anderem das Privat- und Firmenkundengeschäft sowie strategische Projekte. Mit seinem Wechsel zur Commerzbank ging die Erwartung einher, einen erfahrenen Banker an der Spitze zu haben, der sowohl in der deutschen als auch in der internationalen Finanzbranche gut vernetzt ist.

Knof gilt als jemand, der großen Wert auf strategische Neuausrichtung und Kosteneffizienz legt. Unter seiner Führung hat die Commerzbank ein umfassendes Restrukturierungs- und Transformationsprogramm angestoßen, das beispielsweise die Schließung mehrerer Filialen und den weiteren Ausbau digitaler Dienstleistungen vorsieht. Ziel ist es, die Bank in einem immer härter umkämpften Marktumfeld wettbewerbsfähig zu halten und das Geschäftsmodell konsequent an den Kundenbedürfnissen auszurichten. Dabei steht insbesondere der Ausbau digitaler Services und Tools im Fokus, um dem veränderten Kundenverhalten gerecht zu werden.

Darüber hinaus ist Knof bestrebt, das Vertrauen der Anleger und Kunden durch eine klarere Positionierung in den Geschäftsfeldern Privatkundengeschäft, Firmenkundengeschäft und Kapitalmarktaktivitäten zu stärken. Regelmäßig betont er in Interviews und in der Öffentlichkeit, wie wichtig ein solider Kapitalpuffer ist, um auch in wirtschaftlich unsicheren Zeiten handlungsfähig zu bleiben. Gerade die Vergangenheit, in der die Commerzbank nach der Finanzkrise teilweise verstaatlicht wurde, hat gezeigt, wie bedeutend die Stabilität in der Bankenbranche ist. Manfred Knof setzt daher auf eine Balance aus Wachstumsinitiativen und Risikokontrolle, um die Bank langfristig und nachhaltig erfolgreich zu positionieren.

So viel Umsatz macht die Commerzbank

Die Commerzbank veröffentlicht ihre Geschäftszahlen regelmäßig im Rahmen von Quartals- und Jahresberichten, die auch auf der offiziellen Unternehmenswebsite einsehbar sind. Dabei unterscheidet sie in der Regel zwischen verschiedenen Kennzahlen wie Zinsergebnis, Provisionsüberschuss, Bilanzsumme, operativem Ergebnis und Jahresüberschuss. Im alltäglichen Sprachgebrauch spricht man oft vom „Umsatz“, allerdings ist diese Bezeichnung im Bankwesen weniger eindeutig als beispielsweise im Handel. Banken weisen statt eines klassischen Umsatzes eher Nettoerträge oder das Betriebsergebnis aus.

Für das Geschäftsjahr 2022 verzeichnete die Commerzbank einen Anstieg ihres Nettoertrags, insbesondere durch das höhere Zinsumfeld und gestiegene Provisionserträge. Der Nettogewinn betrug dabei nach Unternehmensangaben rund 1,4 Milliarden Euro. Die Bilanzsumme lag bei über 500 Milliarden Euro und dokumentiert das gesamte Geschäftsvolumen. Diese Zahlen spiegeln den unternehmerischen Erfolg im traditionellen Bankgeschäft wie auch in den wachsenden Digitalaktivitäten wider.

Ein entscheidender Faktor für den Erfolg der Bank ist das Zusammenspiel von Privat- und Firmenkundenbereichen. Während das klassische Privatkundengeschäft unter anderem Kontoführung, Kreditvergabe und Anlagen in Wertpapiere umfasst, generiert das Firmenkundengeschäft wesentliche Erträge aus Finanzierungen, Cash-Management und Beratung. Daneben spielt das Investmentbanking eine Rolle, das sich allerdings nach der Finanzkrise 2008 eher auf Kernbereiche konzentriert und riskantere Spekulationsgeschäfte reduziert hat.

Die Zahlen belegen, dass die Commerzbank nach einer schwierigen Phase wieder auf Wachstumskurs ist. Vor allem das Zinsumfeld der letzten Jahre, das sich nach einer langen Phase extrem niedriger Zinsen wieder leicht verbessert hat, trägt positiv zum Finanzergebnis bei. Dennoch bleiben die Margen im Bankensektor unter Druck. Daher arbeitet das Management kontinuierlich an Maßnahmen, um die Kostenquote zu senken und neue digitale Geschäftsmodelle zu etablieren, die zusätzliche Ertragsquellen erschließen können. So will die Bank auch in Zukunft ein wettbewerbsfähiger Player im europäischen Bankenumfeld bleiben.

So verlief die unternehmerische Erfolgsgeschichte

Die Geschichte der Commerzbank ist geprägt von stetigem Wandel und kontinuierlichem Wachstum. Nach der Gründung im Jahr 1870 expandierte die Bank zunächst in Norddeutschland, bevor sie ihren Wirkungskreis im Laufe der Jahrzehnte auf ganz Deutschland und später auch international ausdehnte. Bereits früh zeigte die Commerzbank Innovationsgeist, indem sie moderne Finanzprodukte und Dienstleistungsangebote entwickelte, die sich an den Anforderungen eines rasch wachsenden Handels- und Industrialisierungszeitalters orientierten.

Mit der Zeit etablierte sie sich als verlässlicher Partner für Unternehmen unterschiedlichster Branchen sowie für Privatkundinnen und Privatkunden, die Beratung in Finanzfragen oder Unterstützung bei Investitionen suchten. Nach dem Zweiten Weltkrieg profitierte die Bank von dem wirtschaftlichen Aufschwung der Bundesrepublik und weitete ihre Präsenz weiter aus. In den 1970er- und 1980er-Jahren kam es zu einer starken Internationalisierung und dem Aufbau von Filialen und Tochtergesellschaften im Ausland. Auch Fusionen und Übernahmen waren ein wiederkehrendes Element der Expansionsstrategie.

Die Finanzkrise 2008 brachte die Bank jedoch in eine schwierige Lage. Wie viele andere große Institute benötigte sie staatliche Unterstützung, um die Eigenkapitalbasis zu stärken und das Überleben am Markt zu sichern. Diese turbulente Phase stellte einen tiefen Einschnitt dar und führte zu einem Teilverkauf an den Staat – ein Ereignis, das noch heute in der Aktionärsstruktur erkennbar ist. Im Anschluss folgten Restrukturierungen und strategische Neuausrichtungen, die bis in die Gegenwart anhalten.

Trotz der Krisenbewältigung blieb die Commerzbank in ihrem Kerngeschäft aktiv und konnte sich dank ihrer jahrzehntelangen Erfahrung und dem anhaltenden Vertrauen vieler Kunden wieder stabilisieren. In jüngerer Zeit legt sie verstärkt den Fokus auf Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Ziel ist es, an der Spitze der technologischen Entwicklungen zu bleiben und Lösungen anzubieten, die sowohl dem Privatanleger als auch global agierenden Unternehmen gerecht werden. So hat sich die Bank im Lauf ihrer Geschichte immer wieder neu erfunden und behauptet heute einen festen Platz in der europäischen Bankenlandschaft.

Wer hält die größten Anteile am Unternehmen?

Die Frage „Wem gehört die Commerzbank?“ lässt sich heute nicht mehr so einfach mit dem Namen eines einzelnen Großaktionärs beantworten. Vielmehr ist das Kapital der Bank auf zahlreiche Aktionäre verteilt, zu denen sowohl institutionelle Investoren als auch Privatanleger gehören. Dennoch gibt es einige Anteileigner, die einen besonders großen Einfluss auf die strategische Ausrichtung der Bank haben.

Zu den wichtigsten Anteilseignern zählt nach wie vor der deutsche Staat. Genauer gesagt hält der Bund – genauer über die Bundesrepublik Deutschland – Finanzagentur GmbH – seit der Finanzkrise 2008/2009 einen signifikanten Anteil an der Commerzbank. Dieser Anteil beläuft sich nach letzten Angaben auf rund 15 Prozent. Hintergrund dieser staatlichen Beteiligung war die Rettung der Bank während der Finanzkrise, als die Commerzbank dringend Kapital benötigte, um Liquiditätsengpässe und Vertrauensverluste an den Märkten zu überstehen. Mit dem Teilverkauf an den Staat sollte die Stabilität des Finanzsystems gewährleistet werden.

Neben dem Bund gibt es weitere institutionelle Investoren, etwa internationale Fonds und Vermögensverwalter, die zum Teil große Pakete an Commerzbank-Aktien halten. Beispiele hierfür sind namhafte Investmentgesellschaften wie BlackRock, Vanguard oder andere globale Asset Manager, deren Anteile jedoch üblicherweise unter der Meldeschwelle liegen oder sich im einstelligen Prozentbereich bewegen. Darüber hinaus verteilt sich ein beachtlicher Teil der Aktien auf private Anleger und diverse Streubesitz-Investoren, die die Papiere an der Börse handeln.

Die aktuelle Eigentümerstruktur der Commerzbank ist somit sehr breit gefächert. Der Einfluss des Staates bleibt aber ein wichtiger Faktor, da mit den staatlichen Anteilen auch politische und regulatorische Interessen verbunden sein können. Wie lange der Bund noch eine so große Beteiligung halten wird, ist immer wieder Gegenstand von Diskussionen. Eine komplette Privatisierung ist in der Vergangenheit mehrmals in Erwägung gezogen worden, doch bisher gab es keinen Verkaufsprozess, der die Bundesanteile wesentlich reduziert hätte.

Fazit

Die Commerzbank zählt zu den bedeutendsten deutschen Großbanken und hat sich über mehr als 150 Jahre zu einem unverzichtbaren Player im nationalen und internationalen Finanzgeschäft entwickelt. Bereits bei der Gründung im Jahr 1870 in Hamburg war deutlich, dass sie als Partner für den florierenden Handel in der Hansestadt und darüber hinaus konzipiert wurde. Aus der erfolgreichen Anfangsphase heraus etablierte sie sich rasch als feste Größe im deutschen Bankensektor und expandierte schrittweise ins Ausland. Bis heute steht sie für ein breites Spektrum an Dienstleistungen – vom klassischen Privatkundengeschäft über Firmenkundenlösungen bis hin zu ausgewählten Investmentbanking-Aktivitäten.

Die Bank verdankt ihre Herkunft einer Gruppe Hamburger Kaufleute und Bankiers, die sich um Persönlichkeiten wie Theodor Wille scharten. Sein Engagement und das seiner Mitstreiter legten das Fundament für den Erfolg. In ihrer langen Geschichte hat die Commerzbank zahlreiche Höhen und Tiefen erlebt. Zu den einschneidendsten Erfahrungen gehörte zweifellos die Finanzkrise 2008/2009, in deren Zuge eine Teilverstaatlichung erfolgte. Bis heute hält der deutsche Staat rund 15 Prozent der Anteile, während der Rest von institutionellen und privaten Investoren gehalten wird.

Unter Führung ihres aktuellen CEOs Manfred Knof durchläuft die Commerzbank eine intensive Phase der Transformation. Dabei geht es vor allem um eine stärkere Fokussierung auf digitalisierte Prozesse und eine effizientere Kostenstruktur. Erste Erfolge spiegeln sich in verbesserten Geschäftszahlen wider: Ein gestiegenes Zinsumfeld und steigende Provisionserträge sorgten zuletzt für solide Gewinne. Dennoch bleibt das Marktumfeld im Bankensektor herausfordernd, was kontinuierliches Innovationsstreben und eine kluge Risikopolitik erfordert.

„Wem gehört die Commerzbank?“ lässt sich daher mit Blick auf die Aktionärsstruktur nicht in einem Satz beantworten. Klar ist, dass ihre Eigentumsverhältnisse seit der Finanzkrise einem steten Wandel unterliegen. Mit dem Bund als Großaktionär und einem breiten Kreis von Aktionären sind die Weichen für eine nachhaltige Weiterentwicklung gestellt – bei weiterhin großem öffentlichen Interesse an jeder Veränderung.

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